Die digitale Revolution hat Einfluss auf nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens – so auch auf die Art und Weise, wie investiert und gehandelt wird. Warum auch die Finanzmärkte bereit für Innovation sind und wo die neuen Technologien bereits Einfluss haben, erfahren Sie hier.
Der Kapitalmarkt des 21. Jahrhunderts – ebenso wie der Großteil der internationalen Finanzsysteme – wurde in einer Zeit geschaffen, in der digitale Technologien noch nicht existierten. Daher sind diese Märkte für moderne Standards komplizierter, als sie sein müssten. Aufgrund dieser Tatsache sind die Finanzmärkte und die Art, wie sie funktionieren, reif für Innovation.
Traditionell wird der Zugang zu Kapitalmärkten durch Mittelmänner kontrolliert: Experten und Profis, die Investoren beraten und Käufe und Verkäufe durchführen. Allerdings haben neue Finanztechnologien die Kapitalmärkte leichter zugänglich gemacht, indem sie sowohl Entscheidungsfindung als auch Handel selbst für Investoren vereinfacht haben.
Technologien wie Künstliche Intelligenz und Massendatenspeicherung schaffen neue Möglichkeiten für Investoren, aber auch im Bereich der Finanzdienstleister.
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein stetig wachsendes Feld mit einer großen Anzahl Anwendungen, die im Bereich der Finanztechnologie und in anderen Sektoren getestet werden.
Im Bereich des Kapitalmarkts und des Handels machen KIs es möglich, große Datenmengen in Rekordzeit zu verarbeiten und zu generieren. Die so gewonnenen Informationen werden genutzt, um Vorhersagen zu treffen und Investments auf eine datenbasierte Art und Weise zu kontrollieren, die bisher nicht möglich war. Dies erhöht nicht nur die Chancen auf finanziellen Erfolg für einzelne Investoren, sondern hat auch das Potential, Barrieren für Menschen zu reduzieren, die bis dato keinen Zugang zum Kapitalmarkt hatten. Die neuen Handelstechnologien haben bereits jetzt zu einem gestiegenen Einsatz von elektronischen und virtuellen Handelsplattformen geführt.
Automatisierter oder algorithmischer Handel bezeichnet Handel, der nicht mehr von Menschen, sondern voll und ganz durch Computerprogramme durchgeführt wird. Diese verwenden Statistik, um die zum gegebenen Zeitpunkt profitabelsten Entscheidungen zu treffen. Durch die Verwendung von Algorithmen werden Ausführungskosten gespart, Marktrisiken geschmälert und höhere Profite erzielt. Die Geschwindigkeit von automatisiertem Handel liegt weit über dem, was ein Mensch leisten kann, was diese Methode gerade am Aktienmarkt immer beliebter werden lässt.
Die Vorteile von automatisiertem Handel sind u.a.:
Eine Anwendung von automatisiertem Handel ist automatisiertes Investmentmanagement: hier wird für einen Klienten ein Portfolio generiert, das gänzlich auf Algorithmen basiert. Es werden also Geschäftsprozesse umgangen, für die bisher ein Anlagenverwalter nötig war.
Algorithmischer Handel macht es möglich, Aktien in Rekordzeit - sprich: hochfrequent - zu kaufen und zu verkaufen. Wurde die Geschwindigkeit der hochfrequent abgeschlossenen Geschäfte noch vor wenigen Jahren in Minuten gemessen, so geht es inzwischen um Sekunden und Millisekunden. Obwohl die Meinungen zu dieser Technologie auseinandergehen, ist es allgemein anerkannt, dass diese rapiden Formen des Handels den Markt destabilisieren und damit Risiken erhöhen. Eines dieser Risiken ist vor wenigen Jahren bekannt geworden: Sogenannte Flash Crashes.
Was sind Flash Crashes?
Flash Crashes kommen vor, wenn ein plötzlich sinkender Börsenkurs dazu führt, dass Algorithmen in rasender Geschwindigkeit massenweise Aktien abstoßen, was dazu führt, dass der Kurs rapide immer weiter sinkt. Relevante Beispiele sind bspw. der Flash Crash an der amerikanischen Börse im Mai 2010, als ein einzelner Betrüger die Börse so manipuliert hatte, dass der Dow Jones um knapp 1000 Punkte sank, und der plötzliche Einbruch des britischen Pfunds an asiatischen Devisenmärkten im Oktober 2016.
Die Auswirkungen der digitalen Technologien sind zahlreich. Die rapide Verbesserung von künstlichen Intelligenzen macht es Unternehmen möglich, immer größere Mengen Daten auszuwerten und zu nutzen – zugleich erledigt der Endverbraucher immer mehr Geschäfte digital, wodurch die Datenmengen, die zur Verfügung stehen, ebenfalls permanent wachsen.
Durch diese Entwicklungen wird der Kapitalmarkt auf der einen Seite offener – einzelne Investoren können mit den richtigen Algorithmen zu wichtigen Akteuren werden –, allerdings auch riskanter: Die flächendeckende Anwendung von algorithmischer Trading-Software kann zu Flash Crashes führen; zudem sind viele der modernen Finanztechnologien noch so neu, dass es bis dato unmöglich ist, sie gesetzlich zu kontrollieren. Die Grenzen zwischen organisiertem und nichtorganisiertem Markt verschwimmen.
Für Investoren bedeuten diese Entwicklungen vor allem eins: Up-to-date bleiben ist das A und das O. KI und Big Data bedeuten Risiken, aber auch Chancen für Anleger. Beides sind Gründe dafür, sie nicht zu ignorieren.
Sie möchten Ihr Vermögen anlegen und sind auf der Suche nach einem Partner, der Sie mit Know-How, Kontakten und vor allem ganz nach Ihren Vorstellungen unterstützt? Die STC Vermögensberatung steht Ihnen in allen Fragen rund um Ihre Finanzanlagen zur Seite. Füllen Sie einfach das untenstehende Formular aus und vereinbaren Sie einen Gesprächstermin – unverbindlich und kostenlos.