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PEPP - Die Europäische Rente

eine europäische Altersvorsorge?
Laura Meyer
Stand: 
Dezember 17, 2021
-
4 min
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Das Wichtigste in Kürze

Die Europarente ist eine private Altersvorsorge und soll der Altersarmut entgegenwirken
PEPP ist ein Vorsorgeprodukt für jeden Europäer, sowohl für Angestellte, Studenten, Auszubildende und Arbeitslose
Sie durchläuft ein strenges Zulassungsverfahren, um auf den europäischem Markt zugelassen zu werden

Eine private Altersvorsorge auf europäischer Ebene? Das soll ab Ende März 2022 für EU-Bürger und EU-Bürgerinnen möglich werden. Möglich macht dies die Europarente PEPP, welche von der Europäischen Union gefördert wird und soll der Altersarmut entgegenwirken. Doch was genau beinhaltet PEPP und was bedeutet es für Sie? STC erklärt.

1. Was ist PEPP?

PEPP steht für Pan-European Personal Pension Product, also in etwa: Gesamteuropäisches privates Altersvorsorgeprodukt. Damit bezeichnet die Europäische Kommission eine Verordnung, nach der Versicherungsanbieter in Europa einheitliche Rentenprodukte gestalten sollen. Hierbei werden sowohl die europäische Freizügigkeit als auch ein umfassender Verbraucherschutz gewährleistet. Die Europarente steht als Ergänzung zu den bereits bestehenden staatlichen Renten und richtet sich an alle Personen, die in der EU ansässig sind.

Schon im Sommer 2014 begannen in der EU Pläne für eine europaweite Altersvorsorge. Grund war die besorgniserregende Altersarmut und zugleich die geringe Anzahl junger Menschen, die privat rentenversichert sind: Nur 27% der 25- bis 59-Jährigen EU-Einwohner sparen aktiv fürs Alter. Zusammen mit dem demografischen Wandel könnte dies ein großes Rentenloch in der Zukunft bedeuten.

Der erste Vorschlag für PePP wurde von der Europäischen Kommission im Juli 2017 vorgelegt. Es folgten Verhandlungen zwischen Kommission, Ministerrat und Parlament und soll nun voraussichtlich Ende März 2022 in Kraft treten.

2. Besonderheiten der PEPP-Rente

Worüber hat die EU also so lange diskutiert? Ziel war es, Richtlinien zu schaffen, die sowohl den Kapitalmarkt ankurbeln als auch attraktive Altersvorsorgeoptionen für die Bürger der EU schaffen. Jedes PEPP-Produkt muss ein strenges Zulassungsverfahren der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersvorsorge (EIOPA) durchlaufen, bevor es auf europäischer Ebene angeboten werden kann. Das soll für eine hohe Qualität der angebotenen Produkte sorgen.

PePP
© STC Research

Die wichtigsten Vorschriften der Europarente (PEPP) sind:

  1. Europaweit: Sie fördert damit den Wettbewerb unter den Anbietern, wovon die Kunden profitieren werden
  2. Kostendeckel: Die Kosten für die europäische Rente dürfen – im simpelsten Modell, das von allen Anbietern zur Verfügung gestellt werden muss – 1% der jährlichen Beiträge nicht überschreiten, da teilweise viel höhere und vor allem auch versteckte Kosten bei anderen Altersvorsorgeprodukten bestehen können
  3. Kapitalgarantie: In der Basisvariante soll zudem gewährleistet werden, dass der Verbraucher seine eingezahlten Beiträge definitiv zurückerhält. Damit soll PePP vor allem den Verbrauchern zugutekommen, die sich eine sichere Kapitalanlage wünschen
  4. Freizügigkeit: Natürlich soll die freie Bewegung in der EU auch bei der Rente nicht zu kurz kommen. Wer also eine PEPP-Police z.B. in Deutschland abschließt, soll diese problemlos in ein anderes EU-Land mitnehmen können
  5. Transparenz: Vor Vertragsabschluss soll den EU-Anlegern ein Produktinformationsblatt zur Verfügung gestellt werden, welches die wichtigsten Kennzahlen zum Produkt und eine transparente Kostenübersicht darstellt.
  6. flexible Auszahlungen
  7. Wechselrecht in andere Produkte

3. Für wen lohnt sich PEPP?

So weit, so gut – die europäische Rentenversicherung kommt. Doch für wen lohnt sich das neue Modell eigentlich, wer profitiert?

Der offensichtliche Vorteil von PePP ist natürlich die Freizügigkeit: Egal, wo ein Mensch in der EU lebt oder arbeitet, die Versicherung kommt mit. Ohne PEPP braucht beim Umzug in ein anderes Land innerhalb der EU umfangreiche Umstellungen, Beratung und anerkannte Versicherer – all das würde mit PePP vereinfachen. Denn Sie können die Europarente mitnehmen und müssen nicht zuvor die alten Verträge kündigen und neu abschließen. Damit dürfte das Modell vor allem für Menschen interessant sein, die häufig den Wohnort wechseln müssen oder wollen. Denn

Zudem ist natürlich der Kostendeckel ein bedeutender Vorteil für Verbraucher. Gerade Menschen, die nicht besonders hoch verdienen, aber dennoch fürs Alter vorsorgen wollen, würden von der Kapitalgarantie zu relativ geringen Preisen profitieren. Zudem hofft die Kommission, dass durch das größere Angebot europaweit faire Preise für Altersvorsorge entstehen können.

4. Wird PEPP steuerlich begünstigt?

Da die Europäische Kommission PEPP im Rahmen einer Verordnung einführt, gilt diese in allen EU-Mitgliedsstaaten sofort als Gesetz. Zudem soll die Europarente als profitables Altersvorsorgeprodukt steuerliche Vorteile mit sich bringen. Wie diese steuerlichen Aspekte möglicherweise ausfallen, verantwortet jeder einzelne Mitgliedstaat selbst. Inwieweit die Länder dieser Auffassung nachgehen und wie diese steuerliche Förderung umgesetzt werden kann, ist noch nicht bekannt.

In Deutschland wäre eine steuerliche Begünstigung in Anlehnung an die Riester-Rente möglich, die steuerlich absetzbar ist. Eine genaue Auskunft gibt es derzeit noch nicht.

5. Welche PEPP Produkte gibt es?

Als sichere und einfache Grundlage soll ein Basis-PEPP-Produkt angeboten werden. Dies bildet eine günstige Standardoption zur Förderung der Transparenz, da für alle Anbieter die gleichen Regeln gelten.

Es gibt sechs Typen bzw. Anlagemöglichkeiten, welche von den Anbietern auf freiwilliger Basis angeboten werden. Das Basis-PEPP-Produkt muss in allen Angebotspaletten angeboten werden.

Aber: Auch wenn noch nicht alle Einzelheiten der Europarente (PEPP) final geklärt sind, bringen sie dennoch sehr viele Vorteile mit.

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