Am 8. November 2024 hatten wir als STC-Gruppe die Möglichkeit, das Sachversicherungsforum der TH Köln zu besuchen und als Sponsor aktiv mitzuwirken. Das Forum, organisiert vom Institut für Versicherungswesen der Technischen Hochschule Köln (ivw Köln) in Kooperation mit dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Dirk-Carsten Günther, zog etwa 500 Besucher an. Die Veranstaltung bot eine lebendige Plattform für Fachgespräche und Austausch. Im Mittelpunkt standen aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in der Sachversicherung, besonders in Bezug auf Umweltveränderungen und technologische Neuerungen.
Das Sachversicherungsforum wurde um 09:00 Uhr durch Prof. Dr. Rolf Arnold und Prof. Dr. Dirk-Carsten Günther eröffnet. Prof. Dr. Günther bedankte sich in seiner Rede bei unserem Geschäftsführer Dr. Dennis Sturm für dessen Engagement in der Organisation und Unterstützung des Sachversicherungsforums. „Ein herzliches Dankeschön an Dr. Dennis Sturm, der uns tatkräftig hier, und auch mit der Organisation unterstützt.“
Der erste Vortrag des Sachversicherungsforums behandelte das Gebäudeenergiegesetz und die Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen. Prof. Dr. Günther und Dipl.-Ing. Erik Thees zeigten die besonderen Herausforderungen auf, die bei älteren Gebäuden bestehen. Sie betonten, dass das Nachrüsten mit Wasserpumpen oder Photovoltaikanlagen oft nicht effektiv ist. In vielen Fällen wird der gewünschte Spareffekt nicht erreicht. Eine differenzierte Betrachtung der Anforderungen ist daher notwendig.
Im Anschluss daran referierte Lisa Katharina Promok, Leiterin des Forschungsinstituts für Privatversicherungsrecht an der Universität Salzburg, über die österreichische Rechtsprechung zur Sachversicherung. Sie zeigte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur deutschen Rechtslage auf, was interessante Perspektiven für die Harmonisierung innerhalb Europas eröffnete.
Nach einer kurzen Stärkung ging es weiter mit den Impulsvorträgen, unter anderem von Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Sachversicherung, Dr. Claudia Max von der Zurich Versicherung und Jochen Körner von der Ecclesia Gruppe.
Thomas Bischof sprach eindringlich über die zunehmende Bedeutung von Prävention angesichts des Klimawandels und der steigenden Naturgefahren in der Industrieversicherung. Er stellte klar, wie wichtig es ist, Schäden proaktiv zu verhindern. In diesem Sinne betonte auch Dr. Claudia Max die Bedeutung der Schadenvermeidung: „Der beste Schaden ist der Schaden, der nicht entsteht.“ Sie beschrieb die Strategien der Zurich Versicherung, die Präventionsmaßnahmen und die Relevanz exzellenter Preisgestaltung im Versicherungswesen.
Jochen Körner ging in seinem Vortrag aus Kundensicht auf die Notwendigkeit von Verlässlichkeit, Professionalität und einer fokussierten Schadensbearbeitung ein. Er plädierte für pragmatische Lösungen und die Konzentration auf das Wesentliche, um die Herausforderungen in der Schadenregulierung effizient zu meistern.
Anschließend folgte eine von Dr. Dennis Sturm moderierte Fragerunde, in der die Besucher die Möglichkeit hatten, vertiefende Fragen an die Referenten zu stellen und die zuvor angesprochenen Themen zu diskutieren.
Nach der Mittagspause brachte Dr. Florian Höld im Sachversicherungsforum spannende Einblicke in ein neues Urteil zur Cyberversicherung. Im Anschluss stellte Univ.-Prof. Dr. Christian Armbrüster die Interpretation von Fachbegriffen in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) zur Diskussion, was in der Praxis oft für Missverständnisse sorgt.
Zum Abschluss des Sachversicherungsforums fand ein Streitgespräch zur Elementarversicherung zwischen Prof. Dr. Dirk-Carsten Günther und Prof. Dr. Matthias Wolf statt. Sie diskutierten die Elementarversicherung aus der Perspektive eines Juristen und eines Aktuars und zeigten unterschiedliche Lösungsansätze zur Risikobewertung und -absicherung auf.
Das Sachversicherungsforum der TH Köln bot eine wertvolle Gelegenheit, aktuelle Themen der Sachversicherung genauer zu betrachten. Die Veranstaltung betonte, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist. Dieser Dialog ist entscheidend für die zukunftsorientierte Entwicklung der Versicherungsbranche. Mit neuen Impulsen und praxisnahen Lösungsansätzen verdeutlichte das Forum, wie bedeutend eine flexible Herangehensweise in der Versicherungswirtschaft ist.