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Datenverluste: Warum IT-Dienstleister ihre Risiken absichern müssen

Milko Dimov
Stand: 
Dezember 12, 2024
-
4 min
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Das Wichtigste in Kürze

Datenverluste gefährden IT-Dienstleister finanziell und rechtlich, da sie oft sensible Daten verwalten.
Cyber- und Betriebshaftpflichtversicherungen bieten Schutz vor Schäden durch Angriffe, Fehler oder Ausfälle.
Eine Kombination beider Versicherungen sichert umfassend ab.

In einer zunehmend digitalisierten Welt ist der Umgang mit Daten das Rückgrat vieler Unternehmen. IT-Dienstleister, die bei der Verarbeitung, Speicherung und Sicherung dieser Daten eine zentrale Rolle spielen, stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Datenverluste, sei es durch Cyberangriffe oder andere Ursachen, können gravierende finanzielle und rechtliche Folgen nach sich ziehen. Wie können Versicherungen hierbei helfen? Dieser Beitrag beleuchtet die Problematik und zeigt auf, wie sich IT-Dienstleister wirksam absichern können.

1. IT-Dienstleister und ihre Verantwortung für Daten

IT-Dienstleister, die Daten hosten, verwalten oder analysieren, tragen eine besondere Verantwortung, da sie nicht nur den Schutz sensibler Informationen gewährleisten müssen, sondern auch sicherstellen, dass sie gesetzliche Vorgaben einhalten, Datenschutzrichtlinien umsetzen und die Integrität der verarbeiteten Daten wahren.

1.1. Welche IT-Dienstleister sind besonders betroffen?

  • Cloud-Dienstleister, die Kundendaten speichern und zugänglich machen.
  • Rechenzentren, die Daten physisch auf Servern bereitstellen.
  • Managed Service Provider (MSPs), die IT-Systeme für ihre Kunden verwalten.
  • IT-Support-Firmen, die direkte Unterstützung bei technischen Problemen bieten.

Diese Unternehmen speichern oft hochsensible Informationen, wie personenbezogene Daten, Geschäftsgeheimnisse und Finanzdaten, und sind somit ein zentrales Ziel von Cyberkriminellen.

Welche Arten von Daten werden verarbeitet?
Die Vielfalt der von IT-Dienstleistern verarbeiteten Daten macht sie besonders anfällig:

  • Personenbezogene Daten: Namen, Adressen und Zahlungsinformationen, die unter die DSGVO fallen.
  • Geschäftsgeheimnisse: Entwicklungsdokumentationen und Strategien.
  • Backups und Systemdaten: Kritische Daten, die oft der letzte Schutz vor Verlust sind.

1.2. Verantwortung nach DSGVO

Die Verantwortung dieser Dienstleister geht weit über die einfache Datenspeicherung hinaus. Sie müssen auch sicherstellen, dass die Daten vor Verlust, Diebstahl oder unsachgemäßer Verwendung geschützt sind.

So regelt die DSGVO den Umgang mit personenbezogenen Daten durch klare Vorgaben, die Unternehmen und Organisationen beachten müssen. Nach Art. 5 DSGVO sind zentrale Grundsätze der Verarbeitung die Rechtmäßigkeit, Zweckbindung, Datenminimierung, Richtigkeit, Speicherbegrenzung, Integrität und Vertraulichkeit. Dementsprechend ist eine Verarbeitung gemäß Art. 6 DSGVO nur rechtmäßig, wenn sie auf einer Grundlage wie der Einwilligung der betroffenen Person, der Erfüllung eines Vertrags, der Erfüllung rechtlicher Pflichten oder berechtigter Interessen des Verantwortlichen beruht.

Außerdem haben Betroffene nach der DSGVO umfangreiche Rechte. Dazu gehören das Recht auf Auskunft (Art. 15) über die gespeicherten Daten und deren Verarbeitung, das Recht auf Berichtigung (Art. 16) bei fehlerhaften Daten sowie das Recht auf Löschung (Art. 17) („Recht auf Vergessenwerden“) und das Recht auf Datenübertragbarkeit (Art. 20). Zudem können sie der Verarbeitung widersprechen (Art. 21) oder eine Einschränkung der Verarbeitung verlangen (Art. 18).

Unternehmen müssen die Einhaltung dieser Vorschriften sicherstellen und dokumentieren (Art. 24 und Art. 32 DSGVO) und sind bei Verstößen hohen Bußgeldern ausgesetzt, die bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes betragen können (Art. 83 DSGVO).

2. Typische Szenarien für Datenverluste

Was führt zu Datenverlusten?
Datenverluste können vielfältige Ursachen haben:

  1. Cyberangriffe:
    • Ransomware-Angriffe, bei denen Daten verschlüsselt werden, bis ein Lösegeld gezahlt wird.
    • Phishing-Attacken, die Mitarbeiter dazu verleiten, Zugangsdaten preiszugeben.
  2. Technisches Versagen:
    • Hardwaredefekte oder fehlerhafte Software-Updates.
    • Fehlende Backups oder redundante Speichersysteme.
  3. Menschliches Versagen:
    • Unabsichtliches Löschen von Daten.
    • Fehler bei der Konfiguration von Sicherheitssystemen.

Beispiele für Verlustszenarien:

  • Ein Cloud-Dienstleister wird Opfer einer Ransomware-Attacke, wodurch Kunden für Tage keinen Zugriff auf ihre Daten haben. Die Folge: Vertragsstrafen und Umsatzeinbußen.
  • Ein IT-Support-Mitarbeiter löscht versehentlich die Datenbank eines Kunden. Kritische Geschäftsdaten gehen verloren, was zu Schadensersatzforderungen führt.
  • Eine fehlerhafte Verschlüsselung führt zur Veröffentlichung sensibler Kundendaten. Ein Datenschutzverstoß nach DSGVO zieht hohe Bußgelder nach sich.

Datenverluste haben nicht nur finanzielle, sondern auch rechtliche und reputationsbezogene Konsequenzen. Unternehmen können Kunden und Partner verlieren oder in langwierige Rechtsstreitigkeiten verwickelt werden.

3. Die Rolle von Versicherungen

Wie helfen Versicherungen?
Versicherungen bieten IT-Dienstleistern Schutz vor den finanziellen Risiken, die durch Datenverluste entstehen können. Zwei zentrale Versicherungsarten sind hier besonders wichtig:

Cyberversicherung: Schutz vor digitalen Risiken

Eine Cyberversicherung schützt IT-Dienstleister vor den Folgen von Cyberangriffen und Datenverlusten. Typische Leistungen sind:

  • Kostenübernahme bei Datenwiederherstellung: Dazu gehören IT-Forensik, Systemreparaturen und Wiederherstellung von Daten.
  • Betriebsunterbrechungsschäden: Entgangene Einnahmen durch Ausfallzeiten werden ersetzt.
  • Schadenersatzforderungen: Wenn Kunden durch den Verlust von Daten finanzielle Schäden erleiden, übernimmt die Versicherung die Haftung.
  • Bußgelder nach DSGVO: In begrenztem Umfang können auch Bußgelder abgedeckt werden.

Beispiel:
Ein IT-Dienstleister wird Opfer eines Cyberangriffs, bei dem sensible Kundendaten gestohlen werden. Die Cyberversicherung deckt die Kosten für die Information der Betroffenen, die Systemwiederherstellung und die Verteidigung bei Rechtsstreitigkeiten.

IT-Betriebshaftpflichtversicherung: Basisabsicherung bei Fahrlässigkeit

Die IT-Betriebshaftpflicht schützt vor Haftungsansprüchen, die durch Fahrlässigkeit oder Fehler entstehen:

  • Deckung von Haftungsansprüchen: Etwa bei versehentlichem Löschen von Kundendaten durch Mitarbeiter.
  • Erweiterte Haftungsrisiken: Einige Policen umfassen Datenschutzverstöße oder Vertragsverletzungen.

Beispiel:
Ein Mitarbeiter eines IT-Dienstleisters konfiguriert ein Sicherheitssystem falsch, wodurch Kundendaten gestohlen werden. Die IT-Betriebshaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für den entstandenen Schaden.

Warum eine Kombination sinnvoll ist

Während die Cyberversicherung auf digitale Risiken spezialisiert ist, deckt die Betriebshaftpflicht allgemeine Haftungsfragen ab. Eine Kombination beider Versicherungen bietet einen umfassenden Schutz:

  • Die Cyberversicherung schützt vor gezielten Cyberangriffen und technischen Ausfällen.
  • Die Betriebshaftpflicht greift bei menschlichem Versagen oder allgemeinen Haftungsrisiken.

4. Wichtige Überlegungen bei der Auswahl von Versicherungen

Deckungssummen und Klauseln prüfen
IT-Dienstleister sollten darauf achten, dass die Versicherung ausreichende Deckungssummen bietet und wichtige Risiken abdeckt, z. B.:

  • Haftung für DSGVO-Bußgelder.
  • Schäden durch Drittanbieter, etwa Lieferanten oder Subunternehmer.

Individuelle Beratung einholen
Da jedes Unternehmen unterschiedliche Risiken hat, ist eine individuelle Beratung durch Versicherungsexperten entscheidend. Eine maßgeschneiderte Police kann gezielt auf die spezifischen Anforderungen des IT-Dienstleisters abgestimmt werden.

5. Vertrauen Sie auf kompetente Beratung

Datenverluste sind ein existenzielles Risiko für IT-Dienstleister. Die richtige Absicherung durch Cyberversicherungen und IT-Betriebshaftpflichtversicherungen kann vor finanziellen Schäden, rechtlichen Konsequenzen und Imageschäden schützen.

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