Das Fabrikationsrisiko bezeichnet das Risiko eines Fabrikanten, bei Zahlungsunfähigkeit eines Kunden während oder kurz nach der Produktionsphase Verluste zu machen.
Wenn ein Unternehmen bestimmte Produkte nicht auf Lager hat, sondern extra für einen Kunden anfertigt, wird in aller Regel einiges an Geld in diese Produkte gesteckt. Das gilt für Büroartikel mit Logo genauso wie für extra angefertigte Spezialmaschinen. Der Aufwand ist groß, und zudem lassen sich die Produkte nicht an andere Kunden verkaufen. Wenn der entsprechende Kunde nun zahlungsunfähig wird, während die Produktion noch im Gange ist oder gerade beendet wurde, können diese Investitionen verloren sein. Besonders kompliziert und unübersichtlich kann die Situation sein, wenn der entsprechende Kunde im Ausland sitzt.
Die Kreditversicherung schützt Sie vor Zahlungsunfähigkeit eines Kunden, wenn bereits gestellte Forderungen nicht gezahlt werden. Das Fabrikationsrisiko jedoch betrifft oft Fälle, in denen noch gar keine offizielle Forderung gestellt wurde: Da sich die Waren noch in der Produktion befinden, wurde noch kein Lieferantenkredit gewährt. Da dem Kunden noch kein Kredit gewährt wurde, greift die Kreditversicherung auch nicht. Um also eine Entschädigung für nicht gedeckte Fabrikationskosten zu erhalten, sollten Sie eine entsprechende Klausel in Ihre Versicherungspolice aufnehmen lassen