Im gemeinsamen Gespräch zwischen Dennis Sturm (STC) und Christian Müller, von der RWM Group aus Kassel thematisierten wir die aktuelle Situation mit starkem Bezug zum Risikomanagement und Krisenmanagement.
Zuerst thematisieren wir die Fragestellung „Was ist Risiko“. Christian Müller greift in diesem Definitionsversuch auf die umfangreiche Erfahrung als Unternehmensberater von großen Konzernen zurück.
Die Fragestellung, was für ein Unternehmen Risiko ist, kann pauschal nicht beantwortet werden. Viel mehr sollte sich die Unternehmensführung zur Aufgabe machen, in regelmäßigen Abständen mit kreativen Tools für Situationen Klarheit zu verschaffen, die bei einem Eintritt die Existenz des Unternehmens zur Folge haben.
Mögliche Tools beim Auffinden solcher Risiken bieten Kreativitätstools, aber auch Design-Thinking oder ein klassisches Mind-Mapping.
Nach der Risikodefinition wird das Thema der rechtlichen Grundlagen thematisiert. Hier wird vor allem Bezug zum Aktien Gesetz und zu dem GmbH Gesetz genommen.
§ 43 GmbH Gesetz (1)Die Geschäftsführer haben in den Angelegenheiten der Gesellschaft die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden.
§ 93 Aktien Gesetz (1)Die Vorstandsmitglieder haben bei ihrer Geschäftsführung die Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters anzuwenden.
Die Aufgaben eines ordentlichen Kaufmanns/ Geschäftsleiters umfassen sicherlich unzweifelhaft den Aufbau und die regelmäßige Etablierung eines Risikomanagements.
Zudem führt Herr Christian Müller aus, dass noch weitere Gesetze eine verstärkte Rolle für die rechtlichen Grundlagen eines Risikomanagements nehmen. Hierzu zählen zum Beispiel das IT Sicherheitsgesetzt und die DSGVO, aber auch viele weitere Gesetze, die je nach praktiziertem Unternehmen an Bedeutung gewinnen (Umweltgesetzte usw.).
Bei der Einführung des Risikomanagements, sollten die in Punkt 1 genannten Techniken regelmäßig zur Anwendung kommen. Darüber hinaus empfiehlt der Experte die Kontaktaufnahme mit externen Beratern, wie einem Versicherungsmakler oder auch spezialisierten Unternehmensberatungen.
Mit diesem Wissen sollte dann ein mehrstufiger Prozess eingeleitet werden. Dieser sollte auch die Einführung eines Beschwerdewesens für Kunden und Mitarbeitern, aber auch eine klare unternehmerische Periodisierung auf Innovation und Nutzen beinhalten.
Die Erkenntnisse zu dein einzelnen Risiken müssen abgewogen und bewertet werden. Hierzu empfiehlt der Experte:
Vor einer abschließenden Erörterung zum Thema Krisenmanagement, geht der Podcast dann noch einmal auf die unterschiedlichen Philosophien ein, die sich im Umgang mit Risiko und Innovationsfreude zeigen. Herr Müller vergleicht hier die Länder USA mit Deutschland und Japan. Schnelle Entscheidungen und eine „alles oder nichts“ Mentalität prägen die unternehmerische Philosophie in den USA. In Japan hingegen streben Unternehmen, stark beeinflusst durch „Zen“ eine hohe Perfektion in Prozessen und eine Einfachheit an, die mehr Hingabe für Details und damit auch Zeit kostet. Der Experte bewertet Deutschland als zwischen den USA und Japan liegend.