In jeder Bilanz zum Jahresende taucht sie auf: die Kennzahl. Welche Bilanzkennzahl was bedeutet und welche für Ihr Unternehmen wichtig ist, erfahren Sie hier.
Die folgende Darstellung ist keine Priorisierung der Kennzahlen, sondern dient nur der Übersichtlichkeit des Beitrages. Alle Daten der Berechnungen beziehen sich auf die Beispielbilanz in der Abbildung.
Diese Kennzahl beschreibt den Gewinnanteil am Umsatz des Unternehmens. Beträgt die Umsatzrentabilität 16,667 %, macht das Unternehmen pro umgesetztem Euro ca. 17 Cent Gewinn. Je höher die Rendite, desto mehr Gewinn fällt pro umgesetztem Euro an.
Die Eigenkapitalrentabilität zeigt die Verzinsung des Eigenkapitals in einer Periode auf, das heißt, wie sich das eingesetzte Kapital im Geschäftsjahr vermehrt hat.
Der Verschuldungsgrad ist eine Bilanzkennzahl, die Auskunft zur Finanzierungsstruktur des Unternehmens gibt und zeigt, wie stark ein Unternehmen fremd- oder eigenkapitalfinanziert ist.
Liquidität beschreibt die Fähigkeit des Unternehmens, Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Fälligkeit begleichen zu können. Hierbei werden oft die Positionen "Bank" und "Kasse" addiert und als flüssige Mittel bezeichnet. Ist ein Unternehmen nicht liquide, ist es zahlungsunfähig und somit insolvent. Je höher das Ergebnis, desto liquider ist das Unternehmen. Aber Achtung! Eine zu hohe Liquidität führt zu Rentabilitätseinbußen, wobei diese bei weitem nicht so dramatisch sind wie eine zu niedrige Liquidität.
Die Kennzahl „Deckungsgrad“ zeigt, in welchem Verhältnis das Anlagevermögen durch langfristiges Kapital gedeckt ist, d.h. durch Eigen- und langfristiges Fremdkapital. Der Deckungsgrad wird oft auch als „Goldene Bilanzregel“ bezeichnet, welche besagt, dass langfristiges Vermögen auch langfristig finanziert sein sollte.
Die Gesamtkapitalrentabilität beschreibt, wie sich das im Unternehmen eingesetzte Fremd- & Eigenkapital innerhalb der betrachteten Periode verzinst. Je höher das Ergebnis, desto höher ist die Verzinsung des eingesetzten Kapitals.
Die Bilanzkennzahl "Eigenkapitalquote" gibt den prozentualen Anteil des Eigenkapitals am gesamten Kapital des Unternehmens zum Stichtag an. Hier heißt es aber nicht wie so oft: „Je höher, desto besser“. Denn: Bei einer hohen Eigenkapitalquote sinkt zwar der Verschuldungsgrad, zugleich sinkt jedoch die Eigenkapitalrentabilität.
Die Fremdkapitalquote gibt den prozentualen Anteil des Fremdkapitals am gesamten Kapital des Unternehmens zum Stichtag an. Die Fremdkapitalquote ist das Gegenteil zur vorher erwähnten Eigenkapitalquote. Fremdkapital kann zum Beispiel ein Bankdarlehen oder eine Verbindlichkeit an einen Lieferanten sein.
Die Anlagequote ist eine Kennzahl, die sehr branchenabhängig ist, denn ein Industrieunternehmen mit Fertigungsmaschinen ist im Gegensatz zu einem Dienstleister sehr stark anlagenintensiv. Sie beschreibt also den Anteil des Vermögens, der langfristig an Anlagen gebunden ist.
Die Umlaufvermögensquote ist eine Kennzahl der Vermögensstruktur und gibt ebenfalls Aufschluss über die Kapitalbindung eines Unternehmens. Umlaufvermögen ist von kurzfristigem Charakter. Auch hier gibt es branchenbedingte Unterschiede, denn ein Handelsunternehmen hat im Gegensatz zu einem Industrieunternehmen keine hohe Anlagenintensität durch teure Maschinen, sondern ein höheres Umlaufvermögen durch die Vorräte.
Diese 10 wichtigen Kennzahlen zu kennen ist von großer Bedeutung für ein Unternehmen. So spielen sie zum Beispiel eine zentrale Rolle bei der Due Diligence innerhalb einer M&A-Transaktion. Auf Grundlager dieser Zahlen werden Verhandlungen geführt, welche schlussendlich zu der Bestimmung des Kaufpreises führen. Im Rahmen der Due Diligence sollen möglichst alle Risiken identifiziert und bewertet werden. Da es meist gar nicht möglich ist alle Risiken aufzudecken, bleibt ein gewisses Restrisiko bestehen, welches mit einer sogenannten W&I-Versicherung abgesichert werden kann. Nähere Informationen zur W&I-Versicherung erhalten Sie hier: W&I-Versicherung
Zur Ermittlung, Deutung und Beratung bezüglicher dieser Kennzahlen besteht für Sie auch die Möglichkeit, sich von unsere Tochtergesellschaft STC Risk beraten zu lassen. Nähere Informationen finden Sie hier:
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Bei Fragen zu Bilanzkennzahlen und weiteren Themen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Schreiben Sie uns einfach eine Mail oder nutzen Sie das untenstehende Kontaktformular.
Letzte Änderung: 27.11.2018